Jiddu Krishnamurti

Jiddu Krishnamurti
Wir werden sehen wie wichtig es ist die radikale Revolution in den Köpfen der Menschen zu verursachen. Die Krise ist eine Krise des Bewusstseins. Ein Krise, die nicht mehr die alten Normen akzeptieren kann, die alten Muster, die uralten Traditionen. Wenn man in Betracht zieht, was die Welt jetzt ist, mit all dem Elend, den Konflikten, der zerstörerischen Brutalität, Aggressionen usw. Der Mensch ist immer noch wie er war. Er ist immer noch brutal, zerstörerisch, aggressiv, habgierig, wetteifernd. Er hat eine Gesellschaft darauf aufgebaut.

Samstag, 15. April 2017

Bhagavad Gita ~ Kapitel 13 || Natur, Genießer und Bewußtsein

Arjuna sagte: O mein lieber Krishna, ich möchte prakrti
[die Natur], purusa [den Genießer], das Feld, den
Kenner des Feldes, Wissen und das Ziel des Wissens
verstehen.
Darauf sprach der Segenspendende Herr: Den Körper,
o Sohn Kuntis, nennt man das Feld, und wer den
Körper kennt, wird als der Kenner des Feldes
bezeichnet.

O Nachkomme Bharatas, du solltest verstehen, daß Ich
ebenfalls der Kenner in allen Körpern bin, und den
Körper und seinen Besitzer zu kennen wird als Wissen
bezeichnet. Das ist Meine Ansicht.

Höre nun bitte Meine kurze Beschreibung dieses
Tätigkeitsfeldes, wie es beschaffen ist, welche
Veränderungen in ihm stattfinden, woraus es besteht,
wer der Kenner des Tätigkeitsfeldes ist und was seine
Einflüsse sind.

Dieses Wissen vom Tätigkeitsfeld und dem Kenner der
Tätigkeiten wird von verschiedenen Weisen in
verschiedenen vedischen Schriften beschrieben —
besonders im Vedanta-Sutra —, und es wird mit aller
Beweisführung in bezug auf Ursache und Wirkung
präsentiert.

Die fünf Hauptelemente, falsches Ego, Intelligenz, das
Unmanifestierte, die zehn Sinne, der Geist, die fünf
Sinnesobjekte, Verlangen, Haß, Glück, Leid, die
Gesamtheit, die Lebenssymptome und Überzeugungen
—all diese werden, zusammengenommen, als das
Tätigkeitsfeld und seine Wechselwirkungen angesehen.

Vers8-12
Demut, Bescheidenheit, Gewaltlosigkeit, Duldsamkeit,
Einfachheit, Aufsuchen eines echten spirituellen
Meisters, Sauberkeit, Stetigkeit und Selbstbeherrschung;
Entsagung der Obiekte der Sinnenbefriedigung,
Freisein von falschem Ego und das
Erkennen des Übels von Geburt, Tod, Alter und
Krankheit; Nichtangehaftetsein an Kinder, Frau, Heim
und dergleichen, Gleichmut inmitten erfreulicher und
unerfreulicher Ereignisse, beständige und unverfälschte
Hingabe an Mich, Sichzurückziehen an einsame Orte,
Loslösung von der allgemeinen Masse der Menschen,
Erkenntnis der Wichtigkeit der Selbstverwirklichung
und die philosophische Suche nach der Absoluten
Wahrheit — all diese Dinge erkläre Ich hiermit für
Wissen, und alles, was dem widerspricht, ist
Unwissenheit.

Ich werde dir jetzt das Erkennbare erklären, bei dessen
Erkenntnis du das Ewige kosten wirst. Es ist anfanglos
und Mir untergeordnet. Man nennt es Brahman oder
die spirituelle Natur, und es liegt jenseits der Ursache
und Wirkung dieser materiellen Welt.

Überall sind die Hände, Beine, Augen und Gesichter des
Herrn, und Er hört alles. Auf diese Weise existiert die
Überseele.

Die Überseele ist die ursprüngliche Quelle aller Sinne,
und doch ist Sie ohne Sinne. Der Herr ist unangehaftet,
obwohl Er der Erhalter aller Lebewesen ist. Er steht in
transzendentaler Stellung zu den Erscheinungsweisen
der Natur, und zugleich ist Er der Herr aller
Erscheinungsweisen der materiellen Natur.

Der Herr, die Höchste Wahrheit, existiert sowohl innerhalb
als auch außerhalb — im Sichbewegenden und im Sich-nicht-Bewegenden.
Es ist nicht möglich, Ihn durch materielle Sinne zu sehen
oder zu erkennen. Obwohl weit, weit entfernt, ist Er allem auch nah.

Obwohl der Herr, die Überseele, in viele aufgeteilt zu
sein scheint, ist Er niemals geteilt. Er ist Einer. Obwohl
Er der Erhalter aller Lebewesen ist, muß man
verstehen, daß Er sie alle verschlingt und entwickelt.

Er ist die Lichtquelle in allen leuchtenden
Gegenständen. Er befindet Sich jenseits der Dunkelheit
der Materie und ist unmanifestiert. Er ist Wissen, Er ist
der Gegenstand des Wissens, und Er ist das Ziel des
Wissens. Er weilt im Herzen eines jeden.

Somit habe Ich das Feld der Tätigkeiten [den Körper],
Wissen und das Erkennbare zusammenfassend
beschrieben. Nur Meine Geweihten können dies genau
verstehen und so Meine Natur erreichen.

Man sollte verstehen, daß die materielle Natur und die
Lebewesen anfanglos sind. Ihre Umwandlungen und die
Erscheinungsweisen der Materie sind Produkte der
materiellen Natur.

Die Natur gilt als die Ursache aller materiellen
Tätigkeiten und Wirkungen, wohingegen das Lebewesen
die Ursache der verschiedenen Leiden und Genüsse in
der Welt ist.

So folgt das Lebewesen in der materiellen Natur den
Wegen des Lebens und genießt die drei
Erscheinungsweisen der Natur. Das hat seine Ursache in
der Verbindung mit dieser materiellen Natur. Auf diese
Weise trifft es mit Gut und Schlecht unter den
verschiedenen Arten des Lebens zusammen.

Jedoch gibt es in diesem Körper noch einen anderen,
einen transzendentalen Genießer, den Herrn, den
höchsten Besitzer, der als Beobachter und
Erlaubnisgeber gegenwärtig ist und den man als
Überseele kennt.

Wer diese Philosophie von der materiellen Natur, dem
Lebewesen und der Wechselwirkung der
Erscheinungsweisen der Natur versteht, wird mit
Sicherheit Befreiung erlangen. Er wird in dieser Welt
nicht wiedergeboren werden, ungeachtet seiner jetzigen
Stellung.

Einige erkennen die Überseele durch Meditation, andere
durch die Entwicklung von Wissen und wieder andere
durch Arbeit, die ohne fruchtbringendes Verlangen
verrichtet wird.

Und es gibt andere, die zwar im spirituellen Wissen
nicht erfahren sind, die aber beginnen, die Höchste
Person zu verehren, nachdem sie von anderen von Ihr
gehört haben. Weil sie die Neigung haben, von
Autoritäten zu hören, transzendieren auch sie den Pfad
von Geburt und Tod.

O Oberhaupt der Bharatas, was immer du existieren
siehst — ob es sich bewegt oder nicht —, ist nur die
Verbindung des Feldes der Tätigkeiten mit dem Kenner
des Feldes.

Wer sieht, daß die Überseele die individuelle Seele in
allen Körpern begleitet, und versteht, daß weder die
Seele noch die Überseele jemals zerstört werden, hat die
wahre Sicht.

Wer sieht, daß die Überseele in jedem Lebewesen weilt
und überall gleich ist, wird durch seinen Geist nicht
erniedrigt. So nähert er sich dem transzendentalen Ziel.

Wer sehen kann, daß alle Tätigkeiten vom Körper
ausgeführt werden, der von der materiellen Natur
geschaffen ist, und versteht, daß das Selbst nichts tut,
hat die wahre Sicht.

Wenn ein vernünftiger Mensch aufhört, aufgrund
verschiedener materieller Körper verschiedene
Identitäten zu sehen, erlangt er die Brahman-
Erkenntnis. Dann sieht er, daß Lebewesen überall
verbreitet sind.

Wer mit den Augen der Ewigkeit sieht, kann verstehen,
daß die Seele transzendental und ewig ist und sich
jenseits der Erscheinungsweisen der Natur befindet. O
Arjuna, obwohl sie mit dem materiellen Körper in
Berührung ist, tut die Seele nichts, noch ist sie
verstrickt.

Aufgrund seiner feinstofflichen Natur vermischt sich
der Himmel mit keinem anderen Element, obwohl er
alldurchdringend ist. In ähnlicher Weise vermischt sich
eine Seele, die in der Brahman-Erkenntnis verankert ist,
nicht mit dem Körper, obwohl sie sich im Körper
befindet.

O Nachkomme Bharatas, so wie die Sonne allein das
ganze Universum erleuchtet, so erleuchtet ein
Lebewesen allein den ganzen Körper mit Bewußtsein.

Vers35
Wer bewußt den Unterschied zwischen dem Körper und
dem Besitzer des Körpers sieht und den Vorgang der
Befreiung aus dieser Knechtschaft verstehen kann,
erreicht ebenfalls das höchste Ziel.

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