Jiddu Krishnamurti

Jiddu Krishnamurti
Wir werden sehen wie wichtig es ist die radikale Revolution in den Köpfen der Menschen zu verursachen. Die Krise ist eine Krise des Bewusstseins. Ein Krise, die nicht mehr die alten Normen akzeptieren kann, die alten Muster, die uralten Traditionen. Wenn man in Betracht zieht, was die Welt jetzt ist, mit all dem Elend, den Konflikten, der zerstörerischen Brutalität, Aggressionen usw. Der Mensch ist immer noch wie er war. Er ist immer noch brutal, zerstörerisch, aggressiv, habgierig, wetteifernd. Er hat eine Gesellschaft darauf aufgebaut.

Freitag, 21. Juli 2017

Ramakrishna ♥ Die Erleuchtung eines Tigers

Aus: Yogaheft 17
Eine Tigermutter starb, nachdem sie ein Tigerbaby zur Welt gebracht hat. Das Tigerbaby wurde von Ziegen großgezogen. Natürlich glaubte der Tiger, dass er ebenfalls eine Ziege war, das war einfach, natürlich. Von Ziegen großgezogen, mit Ziegen lebend, betrachtete er sich selbst auch als Ziege. Er blieb Vegetarier, aß und kaute Gras, er konnte sich nichts anderes vorstellen. Nicht einmal in seinen Träumen konnte er davon träumen, dass er ein Tiger ist. Und er war ein Tiger!
Eines Tages kam ein alter Tiger an dieser Ziegen­herde vorbei. Und dieser alter Tiger wollte seinen Augen nicht trauen: Ein junger Tiger spazierte mitten unter den Ziegen, weder hatten die Ziegen vor dem Tiger Angst, noch wunderten sie sich, dass er mitten unter ihnen war. Der Tiger ging sogar wie eine Ziege. Irgendwie schnappte sich der alte Tiger den jungen, es war nicht einfach, ihn zu erwischen. Er flüchtete, er heulte, er schrie. er zitterte vor Angst. Alle Ziegen rannten fort und er versuchte, mit ihnen zu flüchten. Aber der alte Tiger schnappte ihn und zerrte ihn zum See. Er wollte nicht, er weigerte sich - gerade so, wie ihr es bei mir getan habt. Er wehrte sich, hatte Todesangst, heulte und weinte, aber der alte Tiger ließ ihn nicht los. Er zerrte ihn noch immer, bis zum See. Der See war still wie ein Spiegel. Er zwang den jungen Tiger, in das Wasser zu blicken. Mit Tränen in den Augen sah er ein Bild, wenn auch nicht sehr klar, aber er konnte sehen, dass er genauso aussah, wie der alte Tiger. Die Tränen verschwanden und ein neues Seinsgefühl stieg in ihm hoch. Die Ziege verschwand in seinem Bewusstsein, er war keine Ziege mehr, konnte aber seiner eigenen Erleuchtung noch nicht trauen. Noch immer zitterte der Körper, er fürchtete sich noch immer und dachte: Spinne ich? Wie kann eine Ziege sich so plötzlich in einen Tiger verwandeln? Es ist unmöglich, noch niemals ist so etwas geschehen. Es ist unmöglich. Er konnte seinen eigenen Augen nicht trauen. Aber jetzt ist der erste Funke, der erste Lichtstrahl in sein Herz gefallen, er war nicht mehr derselbe und könnte niemals wieder der alte werden. Der alte Tiger nahm ihn zu seiner Höhle, er sträubte sich nun nicht mehr so sehr, hatte keine so große Angst mehr. Er wurde langsam verwegen, sammelte Mut. Er ging bereits wie ein Tiger, als sie zur Höhle gingen. Der alte Tiger gab ihm etwas Fleisch zu essen. Das ist für einen Vege­tarier sehr schwer, fast unmöglich! Aber der alte Tiger ließ nicht locker. Als die Nase des jungen Tigers sich dem Fleisch näherte, geschah etwas durch den Geruch, etwas rührte sich tief im Innern, was dort geschlafen hat. Der erste Biss und ein ungeheures Brüllen brach aus ihm heraus. Die Ziege löste sich in diesem Brüllen auf und nun war der Tiger in seiner ganzen Schönheit und Pracht geboren. Dies ist der ganze Ablauf. Aber - du brauchst einen alten Tiger!
Ramakrishna Paramahansa
Das ist das Problem. Der alte Tiger ist hier, und du ver­suchst, nach links und nach rechts auszuweichen - es ist nicht möglich. Du bist widerspenstig, es ist schwierig, dich zum See zu bringen. Du bist wie ein Tiger, der sein ganzes Leben lang Gras gefressen hat, und der den Fleisch­geschmack vollständig vergessen hat. Wenn der Geschmack einmal kommt, dann wirst du aus vollem Herzen brüllen, und in dieser Explosion wird die Ziege verschwinden und Buddha wird geboren.

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